Mahatma Gandhi

indischer Rechtsanwalt und Pazifist; setzte sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Südafrika gegen die Rassentrennung und für die Gleichberechtigung der Inder ein; danach Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung; entwickelte Formen des gewaltlosen Kampfes; wurde von einem fanatischen Hindu erschossen

* 2. Oktober 1869 Porbandar/Kathiawar

† 30. Januar 1948 Neu-Delhi (Mord)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 24/2011

vom 14. Juni 2011 (ra), ergänzt um Meldungen bis KW 11/2018

Herkunft

Mohandas Karamchand Gandhi, von seinen Anhängern Mahatma ("Große Seele") genannt, wurde 1869 in der Küstenstadt Porbandar im heutigen Bundesstaat Gujarat (Indien) als jüngster von vier Söhnen der reichen Kaufmannsfamilie Karamchand Gandhi und dessen vierter Ehefrau Putali Bai geboren. G.s Vater Karamchand und Großvater Uttamchand waren Premierminister (Diwan) des nominell autonomen Fürstenstaates Porbandar. Die Familie gehörte der Bania-Kaste an, die zum Stand der Vaishya (Kaufleute) gehörte. Als Mitglieder der Sekte der Jai waren G.s Eltern dem Grundsatz der "Ahimsa" (Nichtanwendung von Gewalt) verpflichtet. 1876 zog die Familie nach Rajkot um, wo G.s Vater Karamchand Gandhi Richter am fürstlichen Gericht wurde. 1885 verstarb dieser an den Folgen eines Unfalls.

Ausbildung

G. besuchte von 1876 bis 1881 die Grundschule in Rajkot, anschließend die Oberschule, die er 1887 nach bestandenem Zulassungsexamen für die ...